[Familienforschung] Marianne Wintgen, Anita Frank wurde am 09.07.1921 als Tochter von Hermann Frank und Hilde Feldberg in Leipzig geboren. Die Mutter siedelte nach dem Tod ihres Mannes mit den Kindern von Leipzig nach Berlin über. Anita besuchte dort das Gymnasium, konnte aber die letzte Klasse nicht abschließen, weil sie es als Jüdin verlassen musste. Sie besuchte dann eine jüdische Schule. Anita Frank wählte einen der wenigen Berufe, die für Juden noch offen waren: Krankenschwester. Die Mutter heiratete 1939 Ernst Kindler aus der Schweiz, um dort das Bürgerrecht zu erhalten. Sie beantragte 1939 sofort Visa für ihre Kinder für Großbritannien. Die englischen Visa trafen wegen Ausbruch des 2.Weltkrieges jedoch zu spät ein. Die Mutter zog 1940 allein in die Schweiz und betrieb von dort aus die Einreise ihrer Kinder. Sie hatte erst nach zwei Jahren Erfolg, als es für Juden nicht mehr möglich war, Deutschland zu verlassen. Die Geschwister waren in der Zwischenzeit in Berlin bei Pflegeeltern untergebracht, die ständig wechselten. Anita wohnte zeitweise im Jüdischen Krankenhaus, wo sie arbeitete. Anita war als Stationsschwester („Schwester Annemarie“) mitverantwortlich für eine Spezial-Krankenstation, in der jüdische Gefangene, die während der Haft und infolge von Verhören durch die Gestapo erkrankt waren, behandelt wurden. Sie soll einigen besonders gefährdeten Patienten die Flucht ermöglicht haben. Am 16. Juni 1943 wurden die Geschwister Anita und Reinhard mit dem „91. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Anita arbeitete dort als Säuglingsschwester. Am 19. Oktober 1944 wurde Anita Frank nach Auschwitz deportiert. Ihr Bruder war schon im September dorthin verschleppt worden und befand sich getrennt von der Schwester in einem anderen Teil des Lagers. Von Auschwitz wurde Anita nach Bergen-Belsen deportiert. Sie starb am 17. April 1945 nach der Befreiung von Bergen Belsen durch die Engländer. |