Familienbuch Euregio

Hirsch Bruch
* 08.07.1865 jd Brüggen / Viersen    + 26.10.1920 Dülken
Beruf: Viehhändler 
[IGI] [Geburtsurkunde] Brüggen, Dülken, Hirsch Bruch, * 8.7.1865 Brüggen, Sohn von Susmann Bruch und Adelheid Cappel.  
[Epidat] [Biografie] Hirsch Bruch war Mitglied im Synagogengesangsverein (1898). Seine Witwe Adele, die die Viehhandlung ihres Gatten weiterführte, trat aus der Kreissynagogengemeinde aus. Einigen Mitgliedern der Familie Bruch gelang die rechtzeitige Emigration: Der 1916 geborene Erich Bruch wanderte 1939 nach Bolivien aus, der 1909 geborene Ernst Bruch floh 1939 nach Schanghai, der 1914 geborene Erwin Bruch zog 1935 nach Arnheim und seinem 1880 geborenen Vater, dem Viehhändler Otto Bruch, gelang 1939 die Emigration nach Brasilien. Der 1879 geborene Leo Bruch, die 1891 geborene Berta Bruch geb. Zanders und die 1925 geborene Irmgard Bruch wurden nach Riga deportiert und ermordet. Hirschs 1900 in Dülken geborener Sohn, der Viehhändler Rudolf Bruch, seine aus Kempen stammende Frau Selma geb. Goldschmidt und ihre 1934 in Kempen geborene Tochter Ilse wurden 1941 nach Riga deportiert und ermordet, der um 1932 geborene Sohn Herbert konnte 1938 nach England emigrieren. 
[Epidat] Digitale Edition, e39-14 [Grabstein] Jüdischer Friedhof Viersen-Dülken: Hier ruht in Frieden Hirsch Bruch, geb. 8.7.1865, gest. 26.10.1920 
[Familienforschung] C. Bruch 2019: Steuern in Dülken Stadt 1912 Hirsch Bruch Viehhändler, Süchtelner Str. 22, Staatssteuer 1 52, 2 31.50, 3 48 M; Mitglied des Synagogengesangsvereins 1898; 
[Sterbeurkunde] Dülken, Urk.Nr. 152/1920, Hirsch Bruch Viehhändler, gest. 26.10.1920 Dülken, Süchtelnerstraße Nr. 22; 55 Jahre, 3 Monate alt, * Brüggen, Ehemann von Adele geb. Rath. Anzeigender war: der Viehhändler Otto Bruch aus Dülken. (Quelle: PA Duisburg online, S.156)
Eltern: Susmann Bruch und Adelheid Cappel
Link: Grabmal in Dülken, Hirsch Bruch 1865 - 1920
Adele Rath
* 19.03.1876 jd Kempen    + 13.03.1943 New York
[Stadtarchiv] Ratingen, Adele Rath, Witwe von Hirsch Bruch, emigrierte im September 1941 in die USA. - Adele Rath wuchs in Kempen auf; sie hatte einen Bruder, David Rath, der Arzt in Düsseldorf war.  
[Familienforschung] Claudia Bruch, 2022 myHeritage. Adele Rath, *19.03.1876 Kempen gest. 13.03.1941 New York, Tochter von Salomon Rath und Caroline Kaufmann, oo mit Hirsch Bruch am 20.08.1899 in Kempen, Stolperstein, darauf 'Flucht 1941 Portugal'. 
[Personalpapiere] Declaration of Intention v. Adele Bruch 07.07.1942. Adele Bruch geb.Rath, 66 Jahre, Witwe von Hirsch Bruch,letzter Wohnort Kempen, Emigration über Lissabon auf der SS Nyassa in New York am 27.09.1941, Wohnort z.Z. der Declaration 106 Ft. Washinton Ave. NY.
Eltern: Salomon Rath und Caroline Kaufmann
  20.08.1899 Kempen
[Personalpapiere] Declaration of Intention v. Adele Bruch 07.07.1942. Heirat Adele Bruch geb.Rath und Hirsch Bruch, am 20.08.1899 in Kempen. 
7 Kinder
Rudolf Bruch
* 20.05.1900 jd Dülken    + 02.1942 Riga
Beruf: Kaufmann und Viehhändler 
[Stadtarchiv] Ratingen, Rudolf Bruch, * 20.05.1900 Dülken (Urk.Nr.152/1900), Sohn von Viehhändler Hirsch Bruch, israelitischer Religion, und Adele geb. Rath, wohnhaft in Dülken, Langestraße Nr. 6.  
[Gedenkbuch] Rudolph Bruch, * 20.05.1900 in Dülken/Kempen, wohnhaft in Kempen, inhaftiert am 17.11.1938 - 20.01.1939 in Dachau, Konzentrationslager, deportiert ab Düsseldorf am 11.12.1941 nach Riga, Ghetto, verstorben im Februar 1942 in Riga - Salaspils. 
[YadVashem] Rudolph Bruch, * 20.05.1900 in Dülken, Sohn von Hirsch Bruch und Adele NN, Viehhändler, wohnhaft zuletzt in Kempen, umgekommen im Konzentrationslager. Gedenkblatt 1990 eingereicht von der Schwägerin Else Bruch aus Illinois. 
[Stadtarchiv] Ratingen, Heirat im Jahr 1933 zwischen Rudolf Bruch und Selma Goldschmidt. 
Rudolf Bruch wohnte mit seiner Familie in Kempen. Im Jahr 1939 konnte Sohn Herbert mit einem Kindertransport nach England ausreisen. Im Jahr 1946 wurde dieser von seiner Tante Hilde Bruch in die USA geholt, wo sie ihn wie einen eigenen Sohn aufzog. 
Rudolf Bruch starb im Februar 1942 in Riga im Konzentrationslager an Thyphus, seine Frau und Tochter Ilse kamen im November 1943 nach Auschwitz und wurden dort ermordet. 
Opfer der Shoa
mit Selma Goldschmidt
Kinder: Ilse
Augusta Bruch
* 10.09.1901 jd Dülken    + 28.05.1943 Sobibor
[Stadtarchiv] Ratingen, Auguste Bruch, * 10.09.1901 Dülken (Urk.Nr. 252/1901, Tochter von Viehhändler Hirsch Bruch, israelitischer Religion, und Adele geb. Rath, wohnhaft in Dülken, Langestraße Nr. 6.  
[Stadtarchiv] Ratingen, Heirat in Köln zwischen Leo Goldschmidt und Auguste Bruch.  
[Gedenkbuch] Augusta Goldschmidt, geb. Bruch, * 10.08.1901 in Dülken/Kempen, wohnhaft in Dülken und Köln, emigriert nach Niederlande, deportiert ab Westerbork am 25.05.1943 nach Sobibor, Vernichtungslager, umgekommen am 28.05.1943 in Sobibor, Vernichtungslager, für tot erklärt. 
[YadVashem] Auguste Goldschmidt geb. Bruch, * 10.09.1901 in Dülken, Tochter von Hirsch und Adele Bruch, Ehefrau von Leo Goldschmidt, wohnhaft zuletzt in Winterswyk, Holland, umgekommen im Konzentrationslager. Gedenkblatt 1990 eingereicht von der Schwägerin Else Bruch aus Illinois. 
Opfer der Shoa
mit Leo Goldschmidt
1 Kind: Margot
Hilde Bruch
* 11.03.1904 jd Dülken    + 15.12.1984 Houston / Texas
Beruf: Kinderärztin und Psychoanalytikerin 
[Stadtarchiv] Ratingen, Brunhilde Bruch, * 11.03.1904 Dülken (Urk.Nr. 95/1904), Tochter von Viehhändlder Hirsch Bruch, israelitischer Religion, und Adele geb. Rath, wohnhaft in Dülken, Süchtelnerstraße 22.  
[Wikipedia] Hilde Bruch, geb. 11.03.1904 Dülken, gest. 15.12.1984 Houston, Texas, Tochter von Hirsch Bruch und Adele Rath. Hilde Bruch wuchs als drittes Kind mit vier Brüdern und zwei Schwestern auf. Ihre Eltern, Hirsch und Adele (Rath) Bruch, besaßen einen Bauernhof in einem katholischen deutschen Dorf in der Nähe der holländischen Grenze. Hilde Bruch hatte den Wunsch, Mathematikerin zu werden. Ein Onkel überzeugte sie jedoch, dass die Medizin bessere Karrieremöglichkeiten für eine jüdische Frau bot. Sie studierte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau, wo sie 1929 mit dem Doktor in Medizin abschloss. Aufgrund des aufkommenden Antisemitismus in der Universität gab sie ihre akademische Laufbahn auf und wechselte von Oktober 1932 bis Juni 1933 in eine Privatpraxis in Ratingen. 
[Stadtarchiv] Ratingen, Meldekarte 1933, Dr. med. Hilde Bruch, * 11.03.1904 in Dülken, Kinderärztin, ledig, zugezogen von Leipzig am 13.10.1932, wohnhaft am Markt 12a, weggezogen nach Dülken am 29.6.1933 (Ratinger Forum, Heft 8, S.178). 
[Stadtarchiv] Ratingen, >>von früher: Die historische Zeitung für Ratingen<<: (06.04.1933) In der gestrigen Ausgabe des Ratinger Beobachters fordert die Zeitung ihre Leser auf, die Kinderärztin Hilde Bruch zu meiden. Begründet wird der Boykottaufruf damit, dass die Ärztin Jüdin ist. Bruch sei bei keiner Krankenkasse zugelassen, sondern erhalte Patienten über das Ratinger Wohlfahrtsamt. Der Ratinger Beobachter verlangt vom Wohlfahrtsamt, dass es die Unterstützung der Ärztin einstellt. Das Blatt argumentiert, für die wenigen Ratinger Juden sei eine jüdische Ärztin nicht erforderlich, und „dass eine jüdische Ärztin deutsche Kinder behandeln soll, das ist auf keinen Fall nötig.“ 
[Wikipedia] Im Sommer 1933 floh sie nach England. Nach einem Jahresaufenthalt in London emigrierte sie in die USA. In New York arbeitete sie in einem Kinderspital. Ab 1937 begann sie über Fettleibigkeit bei Kindern zu forschen. 1941-1943 studierte sie Psychiatrie. Neben einer florierenden Privatpraxis und einem Lehrstuhl an der Columbia-Universität war sie in der Forschung aktiv und verfasste unzählige Fachartikel, die ihr den Ruf einer Autorität in Schizophrenie und Essstörungen verschafften. Als in den 1960er und 1970er Jahren die Magersucht (Anorexia nervosa) rasch zunahm, beschäftigte sie sich vermehrt mit der Behandlung dieser Krankheit und wurde bald eine der weltweit führenden Fachautoritäten auf diesem Gebiet. 
Hilde Bruch starb am 15.12.1984 unverheiratet in Houston, Texas.
Dr. med. Hilde Bruch - Praxiseröffnung in Ratingen 1932
Link: Wikipedia - Hilde Bruch, Ärztin und Psychoanalytikerin 1904 - 1984
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Artur Bruch
* 24.04.1906 jd Dülken   
Beruf: Kaufmann, Berufssoldat, Taxiunternehmer 
[Stadtarchiv] Ratingen, Artur Bruch, geb. in Dülken, Sohn von Hirsch Bruch und Adele Rath.  
Artur Bruch arbeitete in Duisburg im Kaufhaus Cohen und Epstein und wurde als Folge der Arisierung 1935 entlassen. Danach arbeitete er bei seinem gleichnamigen Onkel, Artur Bruch, Viehhändler in Rheinhausen, einem Bruder seines Vaters. - Artur Bruch floh einige Monate vor Kriegsbeginn mit Frau und Tochter nach England, wo er in die englische Armee eintrat und zum Berufssoldat wurde. Nach seiner Entlassung aus der britischen Armee betrieb er ein Taxiunternehmen. 
[Personalpapiere] Stadtarchiv Amsterdam, Familienkarten Teil: 223, Zeitraum: 1893-1939, Amsterdam, Archiv 5422, Inventar­nummer 223. Woonplaats Spe... istraat 240, 22.12.1930 1?.04.1931 31. Artur Bruch, *24.04.1906 
[Familienforschung] Claudia Bruch 2019, bei geni.com: " Arthur Bruch (1906-1973) oo Lotte Türk (1907-1975); 
ITS Liste: Artur Bruch, *25.04.1906, verzogen am 11.05.1939 Habana; Lotte Bruch geb. Türk, * 04.04.1905, verzogen am 19.06.1939 Groß-Britannien; Helmut Bruch, *16.12.1935, verzogen am 19.06.1939 nach Groß-Britannien
Erna Bruch
* 10.08.1907 jd Dülken    + 10.01.2001 San Rafael / Kalifornien
Ester Bruch 
Beruf: Gärtnerin und Krankenschwester 
[Heiratsurkunde] Berlin-Wilmersdorf, Urk.Nr. 987/1933, Heirat am 29.09.1933 zwischen Viktor Palo Ries und der Gärtnerin Erna Bruch, * 10.08.1907 Dülken, Kreis Kempen-Krefeld (Urk.Nr. 219/1907). 
[Stadtarchiv] Ratingen, Heirat in Berlin im Jahr 1933 zwischen Victor Ries, von Beruf Silberschmied, und Erna Bruch, * Dülken, Tochter von Hirsch Bruch und Adele Rath. 
Erna Bruch nahm im Frühjahr 1933 eine Beschäftigung als Gärtnerin im Ferienort Neuendorf an der Ostsee an. Hier lernte sie den jungen Silberschmied und Metallplastiker Viktor Ries kennen, dem man an der Berliner "Akademie der schönen Künste" als Juden gerade die Ablegung seiner Abschlussprüfung verweigert hatte. - Viktor Ries unterhielt Verbindungen zur Vertretung der Zionisten in Berlin, lernte Hebräisch und bereitete seine Ausreise nach Palästina vor. 
[Rootsweb] ancestry.com, Nachruf: Ester Erna White geb. Erna Bruch, * 10.8.1907 in Dülken, Tochter von Hirsch und Adele Bruch. Im Jahr 1933 emigrierte Erna mit ihrem ersten Ehemann Victor Ries nach Palästina. Dort änderte sie ihren Vornamen in Ester. Sie arbeitete in ihrem erlernten Beruf als Gärtnerin. Im Jahr 1939 kam Tochter Ayala zur Welt, fünf Jahre später emigrierte Familie Ries in die USA, wo sie zunächst in Illinois lebten. Im Jahr 1950 wohnte die Familie in Marin County. - Nach ihrer Scheidung von Victor Ries ließ Ester Erna sich zur Krankenschwester ausbilden und arbeitete in der Kinderstation am Marin General Hospital. Dort begegnete sie ihrem zweiten Ehemann Dr. Harold White, den sie 1962 heiratete.- Neben der Betreuung ihrer neuen Familie, einschließlich Harolds Tochter Paula, entwarf Ester Erna Schmuck und unterrichtete in Kunst und Hebräisch am Jewish Community Center in San Rafael. Dort war sie viele Jahre aktiv. - Im Jahr 1997 starb ihre Tochter Ayala Ries und am 25.12.2000 starb ihr Ehemann Dr. Harold White. 
Ester Erna Bruch starb am 10.1.2001 in San Rafael in Kalifornien.
∞ Berlin mit Viktor Ries
mit Harold White
Link: Nachruf zum Tod von Ester Erna White geb. Bruch 1907 - 2001
Ernst Bruch
* 09.10.1909 jd Dülken    + 26.12.1978 Aurora / Illinois
Beruf: Farmer 
[IGI] Aufzeichnungen, Ernst Bruch, * 9.10.1909 in Deuschland, eingebürgert unter der Adresse: 196 No. Root, Aurora City. 
[IGI] Aufzeichnungen, Ernst Bruch, geb. 9.10.1909, gest. 26.12.1978 in Aurora, Kane, Illinois, im Alter von 69 Jahren. 
[Stadtarchiv] Ratingen, Ernst Bruch, * 1909 Dülken, Sohn von Hirsch Bruch und Adele Rath.  
Ernst Bruch und seine Frau Else verließen im Frühjahr 1939 Deutschland, um über Italien mit dem Schiff nach Shanghai und von dort in die USA zugelangen. Dort ließ sich Ernst als Farmer im mittleren Westen nieder. 
[Passagierliste] Ernst Bruch, 30 Jahre und 9 Monate alt, geb. in Dülken, Beruf: Fleischer, immigriert aus Deutschland über Shangai, China, nach Kobe, Japan? Abfahrt mit dem Schiff M. S. "Hikawa Maru" am 19.7.1940 nach Seattle, Washington. Ankunft am 3.8.1940.
mit Else Gärtner
Kurt Bruch
* 04.08.1912 jd Dülken   
Beruf: Hühnerzüchter 
[Stadtarchiv] Ratingen, Kurt Bruch, geb. in Dülken, Sohn von Hirsch Bruch und Adele Rath.  
Kurt Bruch war der jüngste Sohn der Familie. Im Jahr 1935 verlor er seine Lehrstelle in einem Kaufhaus. Seinen Lebensunterhalt verdiente er nun als Kellner in Frankreich. Er lernte Englisch und Hebräisch und nahm an einem zionistischen landwirtschaftlichen Trainingsprogramm teil, um in die USA oder nach Palästina auszuwandern. In der USA wurde er später zu einem erfolgreichen Hühnerzüchter. 
[Familienforschung] Claudia Bruch 2019, bei geni.com Kurt Bruch (1912-1973) 
[Personalpapiere] Declaration of Intention v. Adele Bruch 07.07.1942. Kurt Bruch, *04.08.1912, Sohn von Hirsch Bruch und Adele Rath, now New York.

 
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